«Das sollte auch andere alarmieren»: Junge GLP stoppt Zusammenarbeit mit JSVP Schweiz
Die Jungen Grünliberalen Schweiz (JGLP) stoppen ihre Zusammenarbeit mit der Jungen SVP Schweiz (JSVP). Dies gab die Jungpartei am Sonntag in einer Medienmitteilung bekannt. Grund für die Distanzierung von der JSVP Schweiz seien radikale und menschenverachtende Äusserungen, die sich in den vergangenen Monaten gehäuft hätten, sagte die Co-Präsidentin der Jungpartei, Maya Tharian, gegenüber watson.
Wir stoppen unsere Zusammenarbeit mit der #JSVP Schweiz. Sie vertreten einen #hassschürenden Politikstil und verbreiten #entmenschlichende Feindbilder über ihre politischen Gegner:innen. So nicht in einer #Demokratie!https://t.co/rtb5tvImlc
— Junge Grünliberale (@jglpCH) June 16, 2024
Auslöser dieser Entscheidung sei ein Meme der JSVP gewesen, bei dem die Jungpartei Eurovision-Talent Nemo mit dem Messerstecher von Mannheim gleichgesetzt hatte.
Bereits im April habe man sich, gemeinsam mit anderen Jungparteien, von der Strategiechefin der JSVP Schweiz mit Verbindungen zu Rechtsextremen distanziert.
«Polemik, die an Verschwörungstheorien erinnert, Rassismus und Queerfeindlichkeit» hätten seither auf den öffentlichen Kanälen der JSVP noch zugenommen, so Tharian. Deswegen sei man nach internen Diskussionen zu dieser Entscheidung gekommen.
Weiterhin Zusammenarbeit mit kantonalen Sektionen
Man habe in der Vergangenheit in verschiedenen überparteilichen Kampagnen zusammengearbeitet, zuletzt bei der BVG-Reform. An Komitees, in denen die JSVP vertreten sei, wolle man nicht mehr teilnehmen, lässt die Medienmitteilung der JGLP verlauten. Daran werde man festhalten, solange die JSVP ihren aktuellen Kurs beibehalte.
Tharian betont ausserdem, dass die Distanzierung der JGLP von der JSVP Schweiz auch ein Appell an andere Jung- und Mitteparteien sei, sich von der Jungpartei der SVP abzugrenzen.
Der Zusammenarbeits-Stopp beziehe sich allerdings lediglich auf die JSVP Schweiz, mit einigen kantonalen Sektionen stehe man weiterhin in Austausch, so Tharian.
Der Präsident der Jungen SVP hatte am Freitag für Aufsehen gesorgt, weil er im russisch kontrollierten Sender «Russia Today» aufgetreten war, wo er die Ukraine-Konferenz auf dem Bürgenstock kritisiert hatte, bevor diese begonnen hatte.
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(hah)